Jonas Schmeiser und Linda Indergand gewinnen das 1.-Mai-Kriterium in Mauren – Felix Sprenger fährt mit starkem Rennen auf Rang acht.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Andrea Kobler

Das 1.-Mai-Kriterium in Mauren erfreute sich gestern bei Traumwetter eines grossen Fahrer­felds und Sportlern aus neun Nationen, darunter solchen aus Japan, Griechenland und der USA. «Das hat es noch nie gegeben, strahlte OK-Präsident Marco Lippuner. Die Rennen waren geprägt von zwei Änderungen gegenüber den Vorjahren. Das Frauenrennen, das in der Vergangenheit jeweils mit dem U19-Rennen der Männer gestartet wurde, war ein reines Frauenrennen. 37 Starterinnen dank­ten dem Organisationskomitee dafür. Erstmals seit gut eineinhalb Jahrzehnten wurde zudem nach dem Kriterium der Män­ner ein Ausscheidungsrennen gefahren.

Drei Liechtensteiner überzeugen

55 Elitefahrer zeigten dem begeisterten Publikum Sport vom Feinsten. In 70 Runden und 14 Wertungen kämpften sie um gute Positionen und Punkte. Mit Flavio Knaus, Romano Pünte­ner und Felix Sprenger lagen zehn Runden vor Schluss drei Liechtensteiner in den Top Ten. Schliesslich verpasste Romano Püntener diese äusserst knapp. Felix Sprenger hingegen erreichte sein grosses Ziel und klassierte sich am Ende als Achter, was den zweiten Rang bei der U23 bedeutete. Natürlich hatte er sich als Teilnehmer des Ausscheidungsrennen gar mehr erwartet. «Aber am Ende darf ich mit meinem aktiven Rennen zufrieden sein», so der Triesner.

Schmeiser vom Ende des Feldes an die Spitze

Nachdem der deutsche Kriterium-Meister Dario Rapps (RSC Kempten) die Rennen rund um den Weiherring in den letzten drei Jahren dominierte, gab es gestern mit Jonas Schmeiser einen neuen Sieger. Dies nach einem taktischen Schachzug. Der Fahrer des RSC Kempten nutzte den Überraschungseffekt mit einem Sprint, vom Ende der Gruppe aus die Führung zu übernehmen. Die Lücke wollte in der Folge niemand schliessen, da ein solcher Effort in einem Ausscheidungsrennen meist das Out bedeutet. Der Sieger strahlte: «Ich bin happy über meinen zweiten Sieg in Mauren.» Und mit ihm freute sich Dario Rapps mit: «Hauptsache, unser Team gewinnt das Rennen.» Rang drei belegte mit dem Schweizer Andri Frischknecht ein Mountainbiker. Er hatte sich erst am späten Mittwoch angemeldet und kam nur dank eines krankheitsbeding­ten Ausfalls eines Athleten ins Fahrerfeld. Umso glücklicher war er schliesslich über seinen ersten Podestplatz in einem Krite­rium. Bei den Frauen zeigte Topfavoritin Linda Indergand ein souveränes Rennen und liess nie Zweifel an einem Sieg offen – dem dritten in Serie in Mauren. Der Olympiadritten von Tokio 2021 im Mountainbike scheint der 980 Meter lange, coupierte Rundkurs rund um den Weiherring zu liegen. «Man darf ihn aber nie unterschätzen», ist sie überzeugt. Dies taten bei der ersten Wertung einige Fahrerinnen in der Zielkurve – Indergand konnte sich deshalb an die Spitze setzen, sich die ersten sechs Punkte gutschreiben lassen und das Rennen richtig lancieren. Auch ihre Taktik, früh anzugreifen, ging auf. In der elften von vierzig Runden gelang es ihr, sich zusammen mit drei weiteren Fahrerinnen – darunter die in Buchs lebende Nicole Suter – abzusetzen. Die Werdenber­gerin zeigte ein animiertes Rennen, musste aber hart um ihr drittes Podest in Serie in Mauren kämpfen. Sie belegte schliesslich Rang drei hinter der Japanerin Ikeda Mizuki. «Es freut mich besonders, dass es heute in einem so gut besetzten Rennen erneut aufgegangen ist.» Grosse Freude hatte auch Linda Indergand: «Ich fahre sehr gerne hier in Mauren, und dann auch noch zu gewinnen, ist besonders schön.»

Liechtensteiner Siege beim Nachwuchs

Im Rennen des Vierländer-Cups der U15 siegte Levin Streule und damit ein Nachwuchsfahrer mit Liechtensteiner Wurzeln; bei der U13 ging der Sieg an Julian Plan­chet, Oberriet, und damit in die Region.

Beim RMV Vierländercup gab es Liechtensteiner Siege durch Valentin Matt, Mauren (U13), Leano Bicker, Triesen (U11) Nico Eggenberger,  Schaan (U9), der mit dem Swiss Bike Cup am 10. und 11. Mai den nächsten Radsport-Anlass in der Region organisiert. Bei den Piccolos 1 konnte Svea Beck aus Mauren und bei den Piccolo 2 Constantin Aldrian aus Mauren jubeln. Inklusion wird beim Kriterium Mauren seit 2017 Jahren gelebt. Welchen Stellenwert dieses Rennen für die Special Olympics hatte, war ihnen an den strahlenden Gesichtern abzulesen. Zwei Kategorien mit insgesamt elf Teams absolvierten drei respektive fünf Runden. Dies wurde zweimal durchführt. Der Sieg ging nicht an das schnellste Team, sondern an dasjenige, das die kleinste Zeitdifferenz zwischen den beiden Durchgängen hatte. Cathy Lussi, Schulleiterin der Primarschule Mauren, und Daniela Marinkovic, die seit drei Jahren mit ihrem Dreirad an Radrennen teilnimmt, schafften dies bis auf zwei Sekunden genau – eine Meisterleistung. Über fünf Runden siegten Handbiker Walter Eberle und Dorian Locher, seit über 15 Jahren Athlet von Special Olympic Liechtenstein.